Halloween 2022 - so wird eingekauft

Jannis Dust
Ruth Rottwitt
Aline Vette
27. Oktober 2022

Der 31.10 steht vor der Tür. Seit einigen Jahren markiert er in Deutschland nicht nur den Reformationstag, sondern auch den Tag des Gruselns. Es ist Halloween. Der Brauch aus den USA erfreut sich auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit.

Auch für den Handel ist Halloween eine attraktive Feierlichkeit: Im Oktober 2019 prognostizierte der Handelsverband Deutschland (HDE) einen zusätzlichen Umsatz von 320 Millionen Euro.

Mit zunehmender Beliebtheit von Halloween in Deutschland steigen auch die Angebote: vom gruseligen Kostüm, über Deko-Artikel, Lebensmittel im Halloween-Look oder ganz klassisch der Kürbis - Deutschland ist im Gruselfieber angekommen.

Das Research Tech epap hat die Einstellung und das Einkaufsverhalten zu Halloween untersucht. An der quantitativen Umfrage in der epap App vom 24.-25.10.2022 nahmen 500 Einkaufende teil.

In diesem Halloween-Einkaufsreport erwarten dich Insights wie:

  • Geplante Aktivitäten zu Halloween 2022
  • Einstellung zu Halloween sowie Gründe für oder gegen das Feiern von Halloween
  • Bereiten sich die Deutschen auf „Süßes oder Saures”vor - und wenn ja, wie?
  • Wo wird zu Halloween eingekauft und wie viel Geld geben die Deutschen an Halloween aus?
  • Wonach wird der perfekte Halloween Kürbis ausgewählt und werden die Reste beim Aushöhlen verwertet?

Für 59% hat Halloween in diesem Jahr (eher) keine Bedeutung

Ein Viertel stimmt auf der sechs-stufigen Likert-Skala auf die Frage „Hat Halloween in diesem Jahr eine Bedeutung für dich” mit „Auf keinen Fall ab” (24%). Für 12% hingegen hat Halloween 2022 „auf jeden Fall” eine Bedeutung.

Die Hälfte feiert kein Halloween

Jede*r Zweite gibt an, kein Halloween zu feiern (49%). Während etwa jede*r Dritte (29%) in diesem Jahr Halloween feiern möchte, sind 22% noch unsicher über ihre Halloween Pläne.

Nur jede*r Zehnte will sich zu Halloween verkleiden

Schauen wir uns die Aktivitäten an, die die Deutschen zu Halloween planen, liegt die Vorbereitung auf „Süßes oder Saures” ganz weit vorne: 34% geben an, sich auf das Klingeln an der Tür vorzubereiten. Auf Platz zwei der beliebtesten Hallloween-Aktivitäten liegen Gruselfilme. 28% geben an Filme wie „Es” oder Teile der „Halloween”-Reihe schauen zu wollen.

Rund ein Viertel der Befragten bringt auch herbstlich-gruselige Stimmung in die eigenen vier Wände und plant, zu dekorieren (26%). Ähnlich viele hingegen geben an, keiner besonderen Aktivität zu Halloween nachzugehen (24%).

Halloween-Süßigkeiten werden aber nicht nur für andere gekauft, sondern auch selbst gern genascht: jede*r Fünfte greift bei den Lakritz-Fledermäusen oder Gummi-Vampirzähnen für sich selbst zu (20%).

Halloween-Parties sind ebenfalls bei etwa einem Fünftel beliebt: 19% geben an, entweder selbst eine Halloween-Party zu veranstalten oder eine zu besuchen.

Weniger beliebt ist das klassische Aushöhlen eines Kürbisses - nur 16% geben an, ihren Halloween-Kürbis selbst zu schnitzen.

Die Halloween-Aktivitäten nach ihrer Beliebtheit.

  1. Süßigkeiten für „Süßes oder Saures” kaufen (34%)
  2. Gruselfilme schauen (28%)
  3. Zuhause dekorieren (26%)
  4. Ich unternehme nichts zu Halloween (24%)
  5. Süßigkeiten für mich selbst kaufen (20%)
  6. Eine Halloween-Party veranstalten oder besuchen (19%)
  7. Etwas typisches essen (17%)
  8. Einen Kürbis aushöhlen (16%)
  9. Mich verkleiden (10%)

Die Deutschen geben gern Süßes

Kinder, die sich für „Süßes oder Saures” aufmachen, sollten Glück haben: 59% der Befragten öffnen ihnen an Halloween die Tür. Jede*r Zehnte beschränkt diese Freundlichkeit jedoch auf Kinder aus dem eigenen Bekanntenkreis. Jede*r Dritte hingegen öffnet die Tür für „Süßes oder Saures” nicht.

Viel Besuch erwarten die Befragten hingegen nicht: 40% geben an, in der Regel 1-3 Kinder(-gruppen) an der Tür zu begrüßen; bei einem Viertel wird gar nicht geklingelt (26%). Weitere 23% erwarten die Frage „Süßes oder Saures” etwa vier bis sechs Mal an Halloween. Mehr als sechs gruselige Besuche erwartet hingegen nur jede*r Zehnte (11%).

Gummibären oder Weingummi sind die beliebteste Halloween-Süßigkeit gegen Halloween-Streiche

Mehr als jede*r Zweite kauft Gummibonbons für die Halloween-Besucher*innen. Rang zwei teilen sich Schokolade oder Kekse mit besonderen Halloween-Süßigkeiten (27%). Jede*r Vierte hingegen gibt an, nichts für die Kinder zu kaufen (25%).

Immerhin jede*r Zehnte wählt als Geschenk für „Süßes oder Saures” übrigens einen gesunden Snack, wie z.B. Obst (11%). Salzige Snacks wie Chips oder Nüsse werden den Kindern bei 8% der Befragten gereicht.

Andere Überraschungen wie Getränke, etwas Selbstgemachtes oder kleine Spielzeuge hingegen sind sehr selten (je <3%).

Der Halloween-Einkauf geschieht im Supermarkt oder Discounter

Besonders Supermärkte und Discounter profitieren vom Halloween-Business: Je 49% greifen hier zu den saisonalen Angeboten. In der Drogerie besorgen 9% ihre Halloween-Utensilien (9%); 5% besuchen vor Halloween Geschenkartikel-Geschäfte wie Nanu-Nana.

Jede*r Dritte sieht keinen guten Grund, Halloween zu feiern

Etwas größer ist jedoch die Gruppe derer, die Spaß als Hauptgrund für Halloween sehen (38%). Jede*r Fünfte nimmt an Halloween-Aktivitäten nur Freund*innen oder der Familie zuliebe teil (21%). Ebenso viele mögen gruselige Dinge. Für 13% ist der Spaß am Verkleiden ein guter Grund, den 31.10. im Kalender zu markieren. Eine persönliche Verbindung zu Halloween ist für 5% ein Grund, sich auf das Fest einzulassen.

39% der Einkaufenden: „Halloween ist zu kommerziell”

Schaut man auf die Gründe gegen Halloween, steht die Kritik am Kommerz ganz vorne (39%). Ein weiteres Drittel gibt an, dass Halloween im sozialen Umfeld einfach keine Rolle spiele (32%). Jede*r Fünfte gibt an, Halloween sei einfach nichts für ihn/sie (19%). Dass Halloween kein typisch deutsches Fest ist, hält 18% davon ab, das Fest zu feiern. Auch der Preis spielt eine Rolle: 13% geben an, Halloween sei einfach zu teuer. Jede*r Zehnte hält sich von den Aktivitäten fern, da sie zu gruselig seien (8%).

Jede*r Fünfte gibt kein Geld zu Halloween aus

Die Mehrheit derer, die Einkäufe zu Halloween tätigen, gibt in der Regel zwischen 5-9,99 Euro aus (19%). Unter fünf Euro bleiben 18%. Mehr als 25 Euro gegen hingegen nur 8% aus.

Jede*r Fünfte Halloween-Kürbis kommt aus der Region

Wird ein Halloween-Kürbis aufgestellt, wählt jede*r Fünfte einen Kürbis aus regionalem Anbau. Ein biologischer Anbau spielt hingegen nur für 7% eine Rolle; ebenso viele bekommen ihren Halloween-Kürbis geschenkt. 6% sind bei der Auswahl ihres Halloween-Kürbis gar nicht auf das Angebot von Geschäften angewiesen: sie pflanzen ihre Kürbisse selbst an.

Für jede*n Zehnten ist das Aussehen beim Halloween-Kürbis wichtig: obwohl er ohnehin geschnitzt wird legen 11% Wert darauf, dass er gut aussieht und nicht beschädigt wurde.

38% verwenden die Reste des Kürbisses nicht

Entgegen des aktuellen Nachhaltigkeitstrends verwerten 38% das Fruchtfleisch und die Kürbiskerne nicht. Ähnlich viele kochen mit dem Fruchtfleisch (36%). Je 13% trocknen oder rösten auch die Kürbiskerne, um sie weiterzuverwenden. Jede*r Zehnte backt auch mit dem Fruchtfleisch (9%).

HDE (2019). Halloween. Verfügbar unter: https://einzelhandel.de/halloween [abgerufen am 27.10.2022].